SPD und FDP beantragen Pilotprojekt für kostenlose Menstruationsartikel.

Der nächste Ausschuss für Schule und Bildungskoordinierung soll sich mit der Frage beschäftigen, ob und wie für Schülerinnen an den Schulen in der Kreisträgerschaft Tampons und Binden kostenlos zur Verfügung gestellt werden können. Die Hälfte der Weltbevölkerung menstruiert einen großen Abschnitt ihres Lebens. Und trotzdem ist die Periode vielerorts noch ein Tabu-Thema. Für junge Frauen kann sie daher schnell belastend sein, vor allem im Unterricht, wenn keine Binden oder Tampons griffbereit sind.

„Aus Scham aber auch aus finanziellen Gründen – Stichwort Periodenarmut – kann es dann dazu kommen, dass junge Frauen den Unterricht versäumen, weil keine Hygieneprodukte griffbereit sind. Tampons und Binden auf Schultoiletten sollten daher so selbstverständlich wie Toilettenpapier sein“, erklärt Anna Peters , stellv. Fraktionsvorsitzende der SPD-Fraktion, die Idee hinter dem Antrag. Knapp 5 Euro kostet eine Großpackung Tampons (64 Stück). Wer zwischen seinem 13. und 51. Geburtstag menstruiert, verbraucht durchschnittlich rund 9.120 Tampons, unter der Annahme, dass die Blutung bis zu fünf Tage anhält und pro Tag – sehr konservativ geschätzt! – vier Tampons verwendet werden. Rund ein Viertel der Frauen benötigt zudem Schmerzmittel während der Periode.

„Kostenlose Menstruationsartikel sind auch eine soziale Frage, denn Tampons und Binden kann sich nicht jede Familie in ausreichendem Maße leisten. Kostenlose Hygieneprodukte an Schulen können für die eine oder andere Schülerin daher eine echte Hilfe darstellen“, argumentiert Nils Suchetzki, schulpolitischer Sprecher der SPD-Fraktion. Das Pilotprojekt soll zeigen, wie in Zukunft Hygieneartikel für Schülerinnen verfügbar gemacht werden können.

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